Strom-Resilienz: Ergebnisse

Handlungsempfehlungen für Resilienzstrategien

In dem Projekt Strom-Resilienz wurden die durch den vermehrten Einsatz von IKT auftretenden Verwundbarkeiten analysiert und Ansätze für Resilienzstrategien untersucht und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Zunächst wurde eine ereignisbasierte Vulnerabilitätsanalyse durchgeführt, um kritische Punkte, Strukturen und Elemente zu identifizieren, die das System anfällig für Cyber-Angriffe machen. Um dies zu erreichen wurde ein interdisziplinärer Ansatz gewählt, bei dem Akteure des Energiesektors und IKT-Lösungsanbieter durch Interviews und Workshops einbezogen wurden.

Der Ansatz berücksichtigt die Verwundbarkeit nicht nur als Funktion der Systemexposition, der Empfindlichkeit des Systems gegenüber externen/internen Störungen und der potenziellen Auswirkungen auf die Systemleistungen, sondern auch die Fähigkeit des Systems, diese zu bewältigen. Die sogenannte Anpassungsfähigkeit des Systems basiert auf bestehenden oder geplanten Anpassungsstrategien und der Bereitschaft der betroffenen Akteure, diese Maßnahmen umzusetzen.

Basierend auf den allgemeinen resilienzsteigernden Systemfähigkeiten wurde eine Strategie zur Erhöhung der Resilienz von cyber-physikalischen Energiesystemen entwickelt. Die Strategie gliedert sich in die vier Hauptphasen: (1) Vorbereitung und Prävention, (2) Umsetzung eines robusten und vorsorgenden Designs, (3) Krisenmanagement und -bewältigung und (4) Lernen für die Zukunft.

Auf Grundlage der Strategien zur Erhöhung der Resilienz wurden Rahmenbedingungen abgeleitet, die zur Verringerung der Vulnerabilität und zur Realisierung einer möglichst hohen und kosteneffizienten Resilienz im Energiesystem notwendig sind.

Bei der Festsetzung von neuen Rahmenbedingungen im Kontext der Energiewende bietet sich grundsätzlich die Chance, frühzeitig Resilienzstrategien mit zu berücksichtigen und zu implementieren. Je nach Reichweite der Rahmensetzung handelt es sich dabei auch um für die Resilienz fundamentale Zusammenhänge. Der Fokus lag daher auf der Betrachtung, welche Aspekte oder Elemente in den Rahmenbedingungen für das digitale Energiesystem zu einer Erhöhung der Resilienz führen würden. Dabei wurde unterschieden in Vorschläge für Rahmenbedingungen zur Vermeidung eines langanhaltenden Blackouts und Vorschläge für Rahmenbedingungen für den Fall eines Blackouts.

Daran schließt sich ein zusammenfassender Ausblick an, der sich nicht auf punktuelle Handlungsoptionen für die Rahmenbedingungen bezieht, sondern die grundsätzliche Ausrichtung des Stromsystems in den Blick nimmt.

Den ausführlichen Abschlussbericht mit allen Ergebnissen gibt es hier: https://www.ioew.de/publikation/vulnerabilitaet_und_resilienz_des_digitalen_stromsystems