Strom-Resilienz: Störereignisse und Resilienz-Kriterien

Störereignisse und Resilienz-Kriterien

Aufbauend auf der bereits erprobten Vulnerabilitätsanalyse für Energiesysteme wurden hier zwei Teilanalysen für die zuvor beschriebenen Varianten des zukünftigen Stromversorgungssystems durchgeführt: erstens eine ereignisbasierte und zweitens eine strukturelle Vulnerabilitätsanalyse.

Für die ereignisbasierte Analyse wurden in Experten-Interviews und einem Workshop mögliche Störereignisse identifiziert und deren potenziellen Auswirkungen auf das Energiesystem sowie der bestehende Anpassungsgrad bestimmt. Hauptzielgruppen waren hierbei vor allem Expertinnen und Experten im Bereich Sicherheit und mit Bezug zur Energiewirtschaft, die ausstattenden IKT-Industrie sowie anderer Branchen mit ähnlich hohen Sicherheitsanforderungen.

Für die strukturelle Analyse wurden die systemimmanenten Schwachstellen herausgearbeitet, indem Ausfälle von als relevant identifizierten Systemkomponenten und ihre Wechselwirkungen mit anderen Komponenten analysiert wurden. Diese Analyse ging also unabhängig von externen Störungen vor und untersuchte die interne Struktur der gekoppelten Systeme, ähnlich einer Ereignis- oder Fehlerbaumanalyse.

Aus der Analyse ergaben sich Hinweise darauf, wie ein EE- und IKT-basiertes Energiesystem besser gegen konkrete (d. h. bereits bekannte) und weitgehend beliebige Störereignisse gewappnet werden kann. Die im vorherigen Arbeitspaket entwickelten Resilienz-Kriterien wurden damit weiter konkretisiert und auf die Varianten des zukünftigen Stromversorgungssystems angewendet. Als Diskussionsgrundlage für einen Expertenworkshop wurden Hypothesen zur Resilienz kombinierter IKT- und Energiesysteme formuliert und in einem Thesenpapier zusammengefasst. Die Ergebnisse des Workshops lagen am Ende als konsistente Übersicht von Resilienz-Kriterien für eine EE- und IKT-basierte Stromversorgung vor.